Jan Vöster erreicht bei „Formula Kite“-WM Rang 36

Jan Vöster erreicht bei „Formula Kite“-WM Rang 36

WYC Formula Kite WM2022 RH
19.10.2022 - Kite-Surfer muss mit dem Drachen einen Sturm abwettern.

Auf Rang 36 ist Jan Vöster bei der Weltmeisterschaft im „Formula Kite“ in Cagliari (Sardinien) gesurft. Das Talent vom Württembergischen Yacht-Club erfüllte damit die Kriterien für den Nachwuchs-Kader des Deutschen Segler-Verbands. „Ein großartiges Ergebnis für einen 18-Jährigen bei seiner ersten ‚Senioren‘-WM und einem starken Feld mit fast 100 Teilnehmern“, lobte WYC-Präsident Oswald Freivogel.

In der 2024 olympischen Disziplin „Formula Kite“ werden die Fahrer von einem Lenkdrachen (Kite) gezogen. Unter dem Surfbrett sind Tragflügel, die das Gerät schon bei geringen Geschwindigkeiten aus dem Wasser heben. Bei der WM vor Sardinien mussten sich die Kite-Surfer diesmal bei streckenweise stürmischen Bedingungen behaupten.

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Der 18-jährige Jan Vöster hat mit Rang 36 bei der Weltmeisterschaft im Formula Kite vor Sardinien (bei 92 Fahrern) die Kriterien für den deutschen Nachwuchskader erfüllt. Foto: V. Göbner/WYC

Zunächst wehte am ersten Tag langsam zunehmender, thermischer Wind. Nach nur kurzer Vorberei-tungszeit fehlte Jan Vöster da noch ein wenig die Routine bei seiner ersten „Senioren“-WM. Nach zwei weiteren Tagen landete der angehenden Abiturient im Mittelfeld und war für die Silver Fleet der in drei Gruppen eingeteilten 92 Surfer qualifiziert. Dann jedoch wurden die Teilnehmer von einer Sturmfront überrascht. Die Fahrer waren noch mit den großen Kites auf dem Wasser. Auf einen Schlag drehte der Wind auf bis zu 40 Knoten (gut acht Windstärken) auf. „Da war erst einmal Chaos“, berichtet Jan Vöster. „ Ich habe einfach versucht, irgendwie im Wasser zu bleiben und den Schirm möglichst tief zu halten, ohne dass er kollabiert und ich auch nicht in die Luft gerissen werde“, schildert er die dramatischen Minuten im Sturm.

„Man hat kaum noch den eigenen Kite gesehen, so heftig hat es geregnet, mit dem starken Wind tat es richtig weh.“ Nicht nur um sich selbst muss sich ein Surfer im Sturm kümmern: „Am meisten Angst hatte ich eigentlich, von jemandem oder dessen Kite getroffen zu werden, oder dass vom Strand etwas wegfliegt, Zelte oder Stühle.“ Doch nach wenigen Minuten waren die stärksten Böen vorbei, die Fahrer konnte sich ans Land ret-ten. „Es gab viel kaputtes Material, aber sonst keine ernsthaften Verletzungen. Mein Material und ich haben alles super überstanden. Aber so etwas habe ich wirklich noch nie auf dem Wasser erlebt“, ist Jan Vöster, der schon Top-Ten-Ergebnisse bei Junioren-Weltmeisterschaften geholt hat, heute noch beeindruckt.

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Sturm bei der Weltmeisterschaft im Formula Kite vor Sardinien: Jan Vöster versucht, den Kite möglichst niedrig zu halten, damit es ihn nicht aus dem Wasser in die Luft reißt. Foto: privat

In der Silver-Fleet ging es dann bei starkem Wind weiter. „Mit den kleinen Kites und den schwierigen Bedingungen kam ich wie immer super klar und fuhr nochmal drei sehr gute Races“, so Vöster. Am vorletzten Tag wurde er von einem Gegner an der Wendemarke „getangled“, also von den Lenkschnüren eingewickelt. „Leinen rissen und ich konnte nicht weiterfahren. Ich nahm an Land so schnell wie möglich meinen Ersatz-Kite und kam rechtzeitig zum letzten Rennen zurück und fuhr noch einen siebten Platz.“ Es schloss sich ein „Final Race“ an, das nicht gestrichen werden kann und auch doppelt zählt. „Das lief nochmal richtig gut! Ich konnte noch einen fünften Platz einfahren und so mit einem echt guten Gefühl das Event beschließen“, fasst Jan Vöster das Finale zusammen. Mit Platz elf in der Silver-Fleet, Rang 36 insgesamt, konnte er zufrieden sein. „Ich kann mich nun erstmal ein paar intensiven Abitur-Monaten zuwenden“, blickte er auf die Wintermonate, ehe es im Frühjahr dann wieder aufs Wasser gehen wird.

Foto ganz oben: 92 Fahrer waren bei der Weltmeisterschaft im Formula Kite vor Sardinien am Start. Jan Vöster (WYC) erreichte Rang 36 und erfüllte damit das Kriterium für den deutschen Nachwuchskader. Foto: Robert Hajduk

Bericht: Yannick Hafner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit WYC

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