Roesti Sailing Team holt die Segel ein

Roesti Sailing Team holt die Segel ein

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18.01.2023 - Nach vier gemeinsamen Jahren haben der Genfer Valentin Gautier und der Zürcher Simon Koster ihr überaus erfolgreiches Projekt beendet und die Class 40 Banque du Léman verkauft.

Mit dem hervorragenden vierten Platz von Simon Koster an Bord der Class 40 Banque du Léman bei der Route du Rhum haben die Abenteuer des Roesti Sailing Team ein würdiges Ende gefunden. Nach Ankunft in der Karibik wurde das Boot von einer englischen Crew abgekauft und übernommen. «Wir hatten zwar nicht geplant, das Boot direkt im Ziel zu verkaufen», erklärte Valentin Gautier. «Aber das war natürlich praktisch, wobei ich nicht gedacht hätte, dass dies meine letzte Fahrt mit der Banque du Léman gewesen ist.»

Zu Beginn des Projekts stand der Wunsch der beiden eidgenössischen Skipper, an der Transat Jacques Vabre 2019 teilzunehmen und von der Mini-Klasse zur Class40 zu wechseln. Nach erfolgreicher Sponsorensuche bot sich den beiden Schweizern die Möglichkeit, ein neues Boot zu bauen. Das verhalf dem gesamten Projekt zu neuem Schwung. Alsbald wurde ein neues Ziel ins Auge gefasst: Mit der neu gestalteten und im Vergleich zur Konkurrenz schnelleren Yacht sollte ein komplettes Regattaprogramm unter den Kiel genommen werden.

Trotz einiger Verzögerungen beim Bau konnten Valentin Gautier und Simon Koster an ihrer ersten Transat Jacques Vabre teilnehmen. Ihr Debüt beim Transatlantik-Klassiker bestritten sie im «Entdeckungsmodus», landeten aber gleich auf einem herausragenden vierten Rang und stellten damit ihre erstklassigen Segelfähigkeiten und die Leistungsfähigkeit ihres Bootes der neuen Generation unter Beweis. «Neben der Yacht von Ian Lepinski war unser Boot das Einzige, das in Sachen Geschwindigkeit voranging», so Simon Koster. Nach diesem Paukenschlag feierte das Roesti Sailing Team eine Reihe weiterer grossartiger Erfolge: Neben einem neuen Rekord für die Umrundung der Britischen Inseln zusammen mit Justine Mettraux feierten die Eidgenossen den Sieg beim Normandy Channel Race, wurden Zweite beim Rolex Fastnet Race mit Alan Roura und Alan Pennanec’h und segelten auch bei der Transat Jacques Vabre 2021 als Zweite über den Zielstrich, um nur einige ihrer hervorragenden Ergebnisse zu nennen. Bis zuletzt hat das Roesti Sailing Team in keinem Rennen schlechter als Platz 5 abgeschnitten – ein beeindruckender Erfolg.

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Rückblick
«Dieses Projekt war von Anfang bis Ende ein voller Erfolg», meinte Valentin Gautier. «Uns ist es gelungen, sofort nach Fertigstellung des Bootes einsatzbereit zu sein, und wir konnten einige ehrenwerte Ergebnisse erzielen, wobei wir immer unter den Top 5 gelandet sind. Und das alles, obwohl wir eines der kleinsten Budgets im Profi-Zirkus vorzuweisen hatten. Eine besondere Herausforderung war auch, ein Projekt dieser Grössenordnung zu zweit zu stemmen. Das ist im Hochseesegelsport unüblich. Vielleicht war es ein bisschen riskant, doch letztlich hat sich alles von Anfang bis Ende voll ausgezahlt».

«Ich bin stolz, dass ich vier Jahre an diesem Projekt mitwirken und gute Ergebnisse bei renommierten Regatten erringen konnte,», so Simon Koster. «Wir konnten während des Projekts kontinuierlich Fortschritte erzielen – sei es beim Handling des Bootes, beim Ausloten seiner Grenzen oder bei den Ergebnissen. Es war eine Ehre, bei diesen grossen Rennen an den Start gehen zu dürfen, und es war jedes Mal aufs Neue etwas ganz Besonderes. Weiterhin ist es uns gelungen, von der Mini-Klasse, die eher dem Amateursport zuzuordnen ist, in eine professionellere Klasse mit mehr Medienpräsenz zu wechseln und dort erfolgreich zu sein. Dabei haben wir enorm viel gelernt.»

Ausblick in die Zukunft
Zwar haben die beiden Schweizer Skipper ihr jüngstes Abenteuer beendet, sind aber bereit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Sowohl Valentin Gautier als auch Simon Koster werden dem Segelsport und damit ihrer grossen Leidenschaft erhalten bleiben.

Dabei hat Valentin Gautier bereits eine neue Aufgabe im Centre d’Entraînement à la Régate (CER) in Genf begonnen, wo er jungen Talenten das Segeln näherbringt. An der Seite von Morgan Lauber stellt er sein Wissen und seine Kompetenz dem CER zur Verfügung. «Ich würde gern ein Projekt für die Tour de France à la Voile ins Leben rufen», so Valentin Gautier. «Dabei möchte ich mein Know-how aus dem Hochseesegeln an die jüngere Generation weitergeben.»

Simon Koster will indes dem Wettkampfsegeln treu bleiben: «Durch das Roesti Sailing Team habe ich enorm viel gelernt und es haben sich neue Türen für mich geöffnet. Auf diesen Erfahrungen möchte ich aufbauen und mich einem neuen Projekt mit einem neuen Boot widmen. Damit wird ein Kindheitstraum wahr, eine Fortsetzung folgt.»

Bericht: Alexia Blanc, MaxComm Communication

Bild ganz oben: © Jean-Louis Carli / Normandy Channel Race

BN: Wir wünschen Valentin Gautier und Simon Koster weiterhin mit dem Segeln viel Spass und Erfolg.

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