Mitgliederversammlung 2024 des WYC

27.03.2024 - Sportlich erfolgreich, bürokratisch geplagt und bautechnisch engagiert - so lassen sich die Vorstandsberichte bei der Mitgliederversammlung des Württembergischen Yacht-Clubs vom Freitagabend (22. März 2024) in Friedrichshafen zusammenfassen. Jubilare wurden geehrt, engagierte Ehrenamtliche und talentierte Jugendliche ausgezeichnet.

227 Mitglieder hatten den Weg ins Graf-Zeppelin-Haus gefunden, um der 113. ordentlichen Mit-gliederversammlung beizuwohnen. Sie erhielten traditionell zuerst einen Einblick in die Erfolge der Jugendarbeit. „Ein erfolgreiches Jahr liegt hinter uns - und eine spannende, olympische Saison vor uns“, fasste Jugendleiterin Jaqueline Egger-Buck die zurückliegende Saison zusammen.

Besonders talentierte Jugendliche, die viele Top-Ergebnisse und Medaillen bis hin zum Europameistertitel unter dem Stander des WYC geholt hatten, zeichnete sie zusammen Henrik Lingenhölin als Vertreter der Herzog-Carl-Stiftung des Hauses Württemberg aus (siehe eigenen Bericht).

In der kommenden Saison sollen die Freitagsregatten intensiviert werden, kündigte Jugendratsspre-cherin Victoria Egger an. Eine Verbindung zwischen der Jugend und den übrigen Jollenseglern in Seemoos solle geschaffen werden. Besonders liegt dem Jugendrat der Zusammenhalt im Club am Herzen. „In einer Zeit, in der sich alles immer schneller dreht, ist es besonders wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen“, so die 17-Jährige.

Eigentlich ist der WYC ein Sportverein. Der Geschäftsbericht des Präsidenten Oswald Freivogel befasste sich dagegen vor allem mit Renovierungen der Liegenschaften des Clubs und einem dicken bürokratischen Problem. Mehrere Sanierungsmaßnahmen wurden im vorigen Jahr in Angriff genommen. Recht umfassend waren die Vorbereitungen für das Ausbaggern der Hafeneinfahrt, was dafür dann im Spätsommer 2023 recht zügig über die Bühne ging.

Ein Teil der Sanierungsmaßnahmen für Duschen und Toiletten in den beiden Clubhäusern in Seemoos und an der Uferstraße brachten jedoch unangenehme Überraschungen und erheblichen Mehraufwand mit sich - sind aber inzwi-schen abgeschlossen. Größter Brocken war jedoch die Sanierung des maroden Teils der Westmole des Yachthafens, die in ihren Grundzügen schon 1912 errichtet worden war. Über eine halbe Million Euro aus Clubmitteln mussten dafür aufgewendet werden. Die Maßnahmen sollen bis zum Saisonbeginn abgeschlossen sein.

Völlig überrascht wurde der WYC jedoch vor Jahresfrist vom Begehren des Finanzamtes, eine umfassende Betriebsprüfung durchzuführen. Die Prüfung sämtlicher Ein- und Ausnahmen dreier Jahre dauerte fast zwölf Monate, erforderte zahlreiche Besprechungen und schriftliche Stellungnahmen. „Hätte unser Präsident noch Haarfarbe gehabt, er wäre ergraut“, verdeutlichte Schatzmeister Kai Andersohn den Aufwand für diese Betriebsprüfung. Insbesondere wurde die korrekte steuerliche Einordnung der verschiedenen Bereiche der Vereinsarbeit bis ins Kleinste durchleuchtet. Nach zahlreichen Diskussionen wurde dem Verein aber bestätigt, korrekt gearbeitet zu haben. „Das ist auch Rechtssicherheit für die kommenden Jahre“, freute sich Andersohn.

Ehrungen langjähriger, verdienter und erfolgreicher Mitglieder
Nicht weniger als 33 Mitglieder wurden für 25 Jahre Mitgliedschaft im WYC ausgezeichnet. Drei Mitglieder (Dr. Doris-Heide Glaser, Walter Müller und Andreas Thorn) sind schon seit 50 Jahren dabei - und fünf halten dem Verein seit 60 Jahren die Treue. Herbert Dietz, Wilhelm Egger, Helmut Höll, Günter Keinath und Rudolf Ulmer sind schon 1964 dem Verein beigetreten.

Ehrenamtliches Engagement ist elementar für so große Vereine wie den WYC, der 1216 Mitglieder zählt. Zwei davon zeichnete der Württembergische Landessportbund (WLSB) aus. Ellen Bauer ist ein klassisches „Eigengewächs“ des Clubs. Als Jugendliche durchlief sie die verschiedenen Ausbildungen. Es dauerte nicht lange, da organisierte sie selbst Schnupperkurse für Kinder, warb um Nachwuchs für den Verein.

Später gehörte sie dem Bundesliga-Kader des WYC an und koordiniert seit ein paar Jahren die „Südseeperlen“, eine Gruppe junger Frauen, die bei Damen-Events in ganz Europa unter dem Stander des WYC segeln. Die „Oberperle“, so Laudator Wolfgang Hund, gebe mehr als das zurück, was sie in jungen Jahren an Unterstützung erfahren habe. Gerhard Eschrich (Vizepräsident des Sportkreis Bodensee im WLSB) überreichte ihr die Ehrennadel des WLSB in Silber. Auch Gert Hanker hatte die Ausbildung einer ganzen Reihe von Qualifikationen im WYC durchlaufen. Seit 2016 gehört er selbst zum Ausbilder-Team des Vereins und gibt das Gelernte in einer Vielzahl von Theorie- und Praxisstunden weiter. Ihm wurde die Ehrennadel des WLSB in Bronze verliehen.

Schließlich genehmigte die Versammlung den Haushaltsabschluss für das Jahr 2023, beschloss das Budget für die laufende Saison und wählte turnusgemäß den Ältestenrat: Walter Bauer, Brigitte Egger, Wolfgang Hund, Heinz Schlumberger und Franz Zeller wurden für die kommenden drei Jahre in diesem Gremium bestätigt.

Yannick Hafner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit WYC

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