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Einzigartig auf dem Bodensee

Seepolizei TG1 1
10.04.2024 - Das neue Schiff der Thurgauer Seepolizei steckt voller Hightech. Unscheinbar, aber voller Hightech: Das neue Polizeiboot TG 1. Bild: ©Timm Lechler

Nicht jeder darf an Bord: Die «TG 1» ist die neueste Errungenschaft der Kantonspolizei Thurgau. Das neue Dienstschiff der Seepolizei ist mit einem Kran, einer ausfahrbaren Bugluke und zwei starken Motoren ausgestattet. Das hat seinen Preis.

Timm Lechler, Südkurier

Es ist das erste seiner Art auf dem gesamten Bodensee: Das neue Arbeitsschiff TG 1 der Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau bietet allerlei Funktionen und technische Besonderheiten. Es ist erst seit kurzem im Einsatz und stellt für die Behörde weniger ein reguläres Polizeischiff, sondern eher ein Arbeitstier dar.

Seepolizei-Dienstchef Marcel Kuhn sagt: «Die Prioritäten bei der Konzeptionierung der neuen ‹TG 1› lagen eher im Bereich Arbeitsschiff. Es kann jedoch als vollwertiges Patrouillenschiff eingesetzt werden.»

Der hydraulische Kran vermag einen VW Golf zu heben
Das erste Feature, das in dieser Form auch kein anderes Polizeischiff auf dem Bodensee bietet, ist eine hydraulisch angetriebene Bugklappe. Diese ist an den Boden gekoppelt und lässt sich ferngesteuert auch bis unterhalb der Wasseroberfläche ausfahren.

Dadurch entsteht auf dem Schiff eine deutlich grössere Arbeitsplattform, wie Marcel Kuhn sagt. Sie kann so auch als Hebebühne dienen und ist mit 500 Kilogramm belastbar. So könnten auch leichter Menschen oder Taucher aus dem Wasser geborgen werden, so der Dienstchef.

Der hydraulische Kran des Schiffes ist eine Entwicklung aus der Schweiz. Er besitzt eine maximale Hubleistung von einer Tonne, die Seilwinde verfügt über eine ungefähr 20 Meter lange Leine und ist mit bis zu 850 Kilogramm belastbar. Der Kran ist auf eine Höhe von bis zu fünf Meter ausfahrbar, um 360 Grad drehbar und so konstruiert, dass das Schiff selbst bei hoher Belastung nicht kentern könne.

Seepolizei TG1 2
Der Kran ist auf eine Höhe von bis zu fünf Meter ausfahrbar. Bild: ©Timm Lechler

Bis zu 65 km/h schnell dank zwei Motoren mit je 370 PS
Ein weiteres Ausstattungsmerkmal sind grosse ausklappbare Flügel auf dem Dach der Kajüte, die die Fläche auf beiden Seiten deutlich verbreitern und bis auf die Höhe der Flanken des Bootes reichen. Damit könnte zum Beispiel besser an Signalpfosten auf dem See gearbeitet werden.

Auf das Dach gelangt man mit einer kleinen Leiter, die oberhalb der Kajüte in einem extra dafür vorgesehenen Fach verstaut werden kann.

Das Schiff verfügt ausserdem über ein Radar auf dem Dach mitsamt einem grossen Display in der Kajüte. Dieses zeigt alle Objekte auf dem See, je nach Grösse sogar auf mehrere Kilometer Entfernung, an.

Angetrieben wird die «TG 1» von zwei massiven Acht-Zylinder-Motoren mit je einer Leistung von 370 Pferdestärken. Laut Marcel Kuhn seien damit um die 35 Knoten möglich, was knapp 65 Stundenkilometern entspricht. Die beiden Grossmotoren sitzen unter einer abnehmbaren Haube, darüber hinaus ist ein Dieselpartikelfilter für die Abgase integriert.

Die Kabine lässt sich mit wenigen Handgriffen abnehmen
In der Kajüte gibt es allerhand Schalter und Geräte. «Die Kabine bietet Platz für fünf Personen», so Marcel Kuhn. Im Normalfall würden laut dem Dienstleiter allerdings lediglich zwei oder drei Beamte auf dem Schiff arbeiten. Auf den beiden Vordersitzen hat man einen guten Ausblick auf das Wasser rund um das Schiff.

Die Kabine selbst ist nur aufgesetzt und lässt sich mit wenigen Handgriffen, beziehungsweise durch das Lösen von wenigen Schrauben, auch abnehmen. Dann entsteht neben dem ohnehin schon üppigen Platzangebot an Bord noch mehr Fläche für die dort arbeitenden Beamten.

Apropos Platz: Nicht nur die Kajüte lässt sich im Bedarfsfall abnehmen, das Polizeischiff besitzt auch seitliche Schiebetüren, um den Platz zu vergrössern und den Zugang zum Wasser zu vereinfachen. Lässt man gleichermassen die hydraulische Bugklappe herab, gibt es aus dem Wasser von vorne, von hinten und von den Seiten eine Zustiegsmöglichkeit.

Der neue Stolz der Seepolizei kostet 750'000 Franken
Zu guter Letzt hat das Schiff noch allerhand kleine, nützliche Besonderheiten. So gibt es beispielsweise vier Haken, an denen das neun Tonnen schwere Schiff eingehängt und beispielsweise ein- sowie ausgewassert werden kann. Verbaut ist ausserdem eine Pumpe, die über den Motor angesteuert wird. Sie kann zwischen Pumpen und Saugen umschalten, so können beispielsweise andere Schiffe gelöscht oder eben auch ausgepumpt werden.

Zusätzlich gibt es Beleuchtungsanlagen rundherum und am Boden, Funk- und andere spezielle Geräte sowie ein Querrohr am Bug, mit dem das Schiff auch an der Front nach Steuer- oder Backbord navigieren kann. Gekostet hat der neue Stolz der Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau 750’000 Franken.

Quelle: Thurgauerzeitung, nur für Abonennten der Druckausgabe und ich (Hörbi Brüllmann) habe das ABO der TZ und erlaube mir die Wiedergabe infolge des grossen Interesses!

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