Eric Monnin direkt im Halbfinal

Eric Monnin direkt im Halbfinal

mrg 19.05.2018
20.05.2018: Der Schweizer Eric Monnin katapultiert seine Crew mit Vorrundensieg ins Halbfinale, sechs Teams überstehen den Viertelfinal-Cut.

Eric Monnin und sein Albert Riele Swiss Match Race Team haben die Flotte der 12 Teams aus 9 Ländern im Match Race Germany auch am dritten und letzten Vorrundentag dominiert. Mit 10 Siegen bei nur einer Niederlage katapultierten sich die Eidgenossen direkt ins Halbfinale - Ihr Bonus für die überragenden Leistungen zur Halbzeit des Deutschen Grand Prix der Match Race Super League. «Es sind unsere Erfahrung und die gute Crew-Arbeit, die hier bislang den Unterschied gemacht haben», sagte der 42-jährige Steuermann vom Segel Club Stäfa.

Sechs weitere Top-Teams überstanden nach 22 Durchgängen mit insgesamt 66 Duellen den Viertelfinal-Cut und treffen am Sonntag ab 9 Uhr in drei Paarungen aufeinander. Knapp hinter den Schweizern beendeten der 36-jährige Dejan Presen und sein slovenisches Lumba Match Race Team die Round-Robin-Vorrunde, in der jedes Team einmal gegen jedes andere gesegelt war, mit sieben Siegen als zweibeste Mannschaft. Punktgleich dahinter konnten sich Max Gurgel und sein Team Vmax Yachting auf Platz drei hervorragend platzieren.

«Es war zwar ein durchwachsener Tag, weil wir auch Niederlagen einzustecken hatten», sagte Gurgel, «aber andererseits konnten wir einen Weltmeister und einen Europameister besiegen, was ja nicht alle Tage der Fall ist. Wir sind mit unserer Vorrunden-Leistung insgesamt sehr zufrieden.» Die Begegnung der Hamburger mit dem Deutsch-Polen Karol Jablonski (Jablonski Racing Team) zählte am Samstag zu den spannendsten Duellen. Durchsetzen konnte sich das Team des 32-jährige Physikers vom Hamburger Segel-Club gegen den ehemaligen America’s-Cup-Halbfinalisten und Matchrace-Weltmeister Jablonski mit einem „Wimpernschlag“, wie es die Wettfahrtleitung kurz nach dem Zieldurchgang über Funk beschrieb. Gurgel ließ den Duell-Thriller des Tages direkt nach dem Zieldurchgang im Interview auf dem Wasser noch einmal Revue passieren: «Es war mega knapp! Am Start sind wir relativ gleich weggekommen. Wir konnten dann auf die rechte Seite gehen. Damit waren wir sehr zufrieden. Dann gab es ein Wendeduell. Karol war immer ganz leicht vor, weil er auf der linken Seite doch etwas mehr Druck hatte. Wir haben auf dieser ersten Kreuz zwei Wenden zu viel gefahren. So hat er die erste Wendemarke vor uns gerundet. Auf dem ersten Vorwind-Abschnitt hatten wir keine Chance aufzuholen. Auf der zweiten Kreuz haben wir probiert, ihn mit Scheinwenden ein bisschen unter Druck zu setzen. Wir haben dabei etwas Boden gutmachen können. An der Luv-Tonne waren wir wieder relativ gut dran, haben danach sofort einen Jibe-Set gemacht und sind mit dem neuen Druck über ihn drüber gefahren. Er hat versucht, sich mit einer Halse aus den Abwinden heraus zu manövrieren, als sein Spi schon eingefallen war. Dabei hat er so viel Speed verloren, dass wir auf dem letzten Stück an ihm vorbeifahren konnten. Es war mega eng, mega knapp. Und er hat es ziemlich gut gemacht. Am Ende war es auch ein bisschen Glück, dass wir auf unserer Seite auf den letzten Metern ein bisschen mehr Druck hatten.»

Für das Viertelfinale qualifizierten sich außerdem Vladimir Lipavskis russisches Team Ost Legal Sailing, Maxime Mesnils französisches Team Match in Black by Normandy Elite Sailing, Szymon Jablkowskis polnisches Jablkowski Sailing Team und Karol Jablonski mit seiner deutschen Crew. Alle vier Mannschaften kamen auf sechs Siege. Der im vergangenen Jahr beim Deutschen Grand Prix der Match Race Super League viertplatzierte Österreicher Max Trippolt und sein Team Segelmanufactur Trippolt verpassten den Einzug in die Viertelfinalrunde mit fünf Siegen knapp.

«PICK YOUR POISON»: Die spannende Wahl der Viertelfinal-Gegner
Die Matchracer nennen die Prozedur auch «die Wahl des eigenen Gifts». Die nach der Vorrunde am besten platzierten Viertelfinalisten dürfen sich in der Reihenfolge ihrer Ränge den Gegner selbst wählen. Dejan Presen entschied sich zum Duell mit Szymon Jablkowskis Team. Max Gurgel hatte bereits am Mittag gesagt: «Mir wäre jeder Gegner recht, nur Karol Jablonski muss es nicht sein.» Der Hamburger Vorrunden-Dritte durfte nach Dejan Presen als Zweiter seinen Gegner wählen und tritt mit seinem Team Vmax Yachting am Sonntag gegen die Mannschaft um Vladimir Lipavski an. Damit stand als dritte Viertelfinal-Begegnung automatisch das Match zwischen den Crews von Maxime Mesnil und Karol Jablonski fest. Jablonski lächelte und sagte: «Ich bin froh, dass ich nicht wählen musste. Ich freue mich, dass wir weitergekommen sind. Unter Druck segelt man manchmal konzentrierter.»

Dem Bodenseeteam «Trippolt» fehlte nur einen Punkt für das Viertelfinale
Max Tripolt mit seiner Crew gewann in der Qualifikation gegen die Teams von Jablkonski, Jablonski,  Bresen, Van Beek und Zbroja. Mit 5:6 Punkten hatte er keine Chance, sich für das Viertelsfinale zu Qualifizieren.

Für besondere Bilder des Tages sorgte Vorrundensieger Eric Monnin nicht nur auf dem Wasser. Der Titelverteidiger besuchte am Charity-Tag des Match Race Germany eine Aktion des Fördervereins für Kinder mit seltenen Krankheiten (Facebook), zeigte sich beeindruckt von deren Lebenseinstellung und segelte alle Rennen des Tages zu ihren Ehren mit einem weißen T-Shirt und grünem Frosch darauf: «Das ist ein Knallfrosch. Ich war heute tief beeindruckt von der Lebensfreude der Kinder. Die sollte uns allen eine Lektion sein, denn wir haben es sehr schön. Man muss sich nur die Möglichkeiten hier anschauen...» Parallel zu den Matchrace-Duellen waren die Kinder und ihre Familien zu einem Sommertörn mit der historischen Segelyacht «Tioga» auf dem Bodensee unterwegs. Die vielen lächelnden Gesichter bezeugten, wie gut dieser Ausflug im Rahmen des Match Race Germany bei seinen kleinen und großen Teilnehmern ankam. Ergebnisse >

BN NEWS-Partner

X Yachts Banner

X Yacht Banner xm
zurück

Adresse

Bodensee-News BN
CH-8594 Güttingen
info@bodensee-news.ch

Impressum
Datenschutz